Ernst Herbsts gesammelte
Urkunden, Regesten, Texte, Vorträge und Erzählungen
zur
Geschichte der Deutschordensritter in ihrer Ballei
Sachsen
Fulda, 24. 03. 1590 n.St.
Hoch- und Deutschmeister Maximilian gibt seine Zustimmung zu dem am 14.07.1589 zwischen der Ballei Sachsen und den Grafen zu Stolberg geschlossenen Vertrag.
Wir Maximilian von gottes gnaden erwelter
zum könig in Pohlen, ertzhertzog zu Osterreich, herzog zu Burgundt, administrator des hochmeistertumbs
{S.10v}
meistertumbs in Preußen, meister teutsches ordens inn teutschen u. welschen landen, graffen zu Habbspurg undt Tyroll etc.,
{S.11r}berg in gutligkeidt gezogen u. ein vertrag, inmaßen unß derselbe furgewießen, auffgerichtt u. darin zu u. verabschiedet, bewilliget u. vorsehen, das ermelte beyde unsers ordens persohnen von unß als obersten, desgleichen gedachter graffen seiner brüder u. geveddern, als interessenten gebührender consens u. ratificationes darüber aus u. zur handt bringen sollen u. wollen, u. unß dann ermelter beyder unsers ordens persohnen redlich gemüthen u. zu ihrer anbefohlenen balley u. commenthurey tragente sorgfeltigkeit, so woll der underhandtler erbar u. unpartheysche affection nicht unbekhandt u. gerühmet worden u. umb so viel weniger einer hierinn untergelauffener ungeburlichen verseumbnuß nachgebens oder vortheilung uns befahren, noch solchen vertrag umbzustoßen oder zu retractiren ursach haben mögen,
derowegen wollen wihr solchen vertrag, unsers theils in allen u. jeden so woll albereit hiedurch erördderten als auff ferner zusamenkunfft u. unparteische endtliche vergleichung verschobenen puncten u. articulln durchaus approbiret, confirmiret u. bestetiget haben, wie wir auch denselben alles seines inhalts hiermit approbiren, confirmiren u. bestetigen haben, u. dabey versprechen unndt zusagen
{S.11v}zusagen, demselben vor unsere nachkhommen im orden, also nachzuekhommen u. glauben, u. darwieder nicht zu thun oder zu handlen, noch vor andern zubeschehen, zu verhengen nachzusehen, oder zu gestadden, inmaßen wir ebenmeßiges vor besagten graffen zuschehen uns versehen wollen, u. deßen zu wahrer Uhrkundt haben wihr unser secret insigell endes dießes aufftruckhen laßen, u. mit unserm handzeichen becrefftiget.
Geschehen zu Fulda den vier u. zwanzigsten monatstag Martii von der enadenreichen geburth Christi gezehlet taußendt funff hundert uud neuntzig jahr
mpp
sig
LHASA, MD, Rep. H Stolberg-Wernigerode Hauptarchiv B 101 Fach 08 Nr. 68 S.10r-12v
Copialbuch der Deutschordens Commende Langeln, darin Abschriften älterer Urkunden der Commende von 1219 - 20. 03. 1590
Druck: UBL / GQProvSa-15 Nr. 095 S.84
1) Erzherzog Maximilian III. von Habsburg, gen. M. der DM (1558- 1618). Von den 15 Kindern drittältester (erwachsen gewordener) Sohn Ks.Maximilians II. [1527- 1576; Ks.1564 nach s. Vater Ferdinand I.] nach Rudolf II. (1552-1612, Ks. 1564) und Matthias (1557-1619, KS.1612).
1585 Koadjutor des HDM H. v. Bobenhausen (erster DM aus dem Hochadel). 1590 HDM des DO.
1587 Wahl zum Kö. von Polen gegen Sigismund Wasa. Sieg des poln. Kronfeldherren Jan Zamoyski über M., Gefangennahme u. Freilassung erst nach Interventionen des Papstes, nicht seines Bruders des Ks. Rudolf. 1589 Verzicht auf poln. Krone.
1593-1595 Regent in Innerösterreich, dann in Tirol (konsequenter Anhänger der Gegenreformation). [WIKIPEDIA; Noflatscher]
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3) Rochefort in Belgien [Zurück]