Kopie und Regest (2): LHASA, MD, Rep. Cop. 341 C (Miscellan Copiar,
enthaltend ... Deutschordens-Sachen 1263-1534) S.12-13
Regest (3): LHASA, MD, A 51, II Nr.32 S.4r f.
Regest (1):
1355 Juni 10. Aken
Herzog Rudolf I. von Sachsen übereignet das Heiliggeisthospital zu
Aken samt der Kapelle und dem Opfer den Brüdern des Deutschen
Ordens.
Regest (2):
Rudolph, Herzog zu Sachsen, schenkt dem Hospital des H. Geistes in Aken die in dem Hofe desselben belegene, früher dem Stifte S. Nicolai dortselbst gehörige Kapelle gegen Entschädigung des Stifts durch das Patronat der Kirche zu Küren.
Regest (3):
Eine dito deutsche Copia, wie gedachter Rudolf, herzog in Sachsen,
mit rat und wissen seines sohnes Rudolf das spital zum Heiligen
Geist in Aken mit der kapelle, im hof gelegen, auch dem opfer,
welches den domherren gehört, und die dazu consentiert haben, dem
teutschen orden geschenkt hat. Das dafür in gedachtem spital 6 arme
sieche leute, und wenn einer davon gesund und rein wird, soll man
denselben doch darinnen behalten und einen andern annehmen, auch 20
personen halten, so die herrenpfründe genießen, gegen verzeihung
des geldes, so die deutschen herrn in der stadt Aken aus drei
fleischereien gehabt, hingegen sind sie und ihr gesinde frei an der
fähre und vom fährlohn
Anno 1355.
Text
In gottes namen, amen.
Wir Rudolf, von gottes gnaden herzog zu Sachsen, zu Engern, zu
Westfalen, graf zu Brehna, burggraf zu Magdeburg und des heiligen
rŏmischen reichs erzmarschall, verjehen [sagen, bekennen]
und tun kund öffentlich mit diesem brief allen denen, die ihn
sehen, hŏren oder lesen, dass wir mit rat und gutem willen unseres
lieben sohns, herzog Rudolfs, durch gottes, unserer frauen und des
heiligen geistes und aller heiligen ehre und durch unserer
vorfahren, unserer und unserer nachkommen seele trost und heil
geben, und haben gegeben den spital in unserer stadt zu Aken, der
da genannt ist der heilige geist, frei und eigen mit aller
zubehŏrung, die bis an diese zeit dazu gehŏrt hat, und „beynamen“
mit der kapelle, die in dem hofe gelegen ist, mit dem opfer, das
dazu gefallen mag, das zuvor der domherren zu Aken gewesen ist, und
die dessen mit willen verzigen [verzichtet] haben durch eine
widerstätigung willen [wegen einer Gegenleistung], die wir
ihnen getan haben mit der kirche zu Kůhren, und gemeinlich mit
aller zubehörung, wie man die mit sonderlichen worten benennen
mag,
den ehrbaren und geistlichen herren, den brüdern des deutschen
hauses, gottesdienst zu mehren und denselben spital zubessern, und
vereigen [übereignen] ihnen denselben spital mit alledem,
das dazu gehŏrt, mit der nachgeschriebenen bescheidenheit
[Bescheid, Bestimmung oder Bedingung]: sie sollen in
demselben spitale halten sechs arme sieche leute, und wenn deren
einer mit dem tode verscheidet, so sollen sie einen andern an die
statt nehmen; welcher auch unter den sechsen gesund würde und
rührig, den sollen sie daraus lassen und einen andern an die statt
nehmen, und sollen dazu zwei personen halten, denen sie
herrenpfründe [Pfründe: ein vertrags- oder stiftungsmäßig
gereichter Lebensunterhalt] geben, wie vormals darin gewŏhnlich
gewesen ist, und durch der widerstätigung willen, die wir an
derselben deutschen herren statt getan haben, so haben sie
verziehen [verzichtet] des geldes, das sie gehabt haben in
der stadt zu Aken auf drei fleischscharren [Scharren = fleisch-,
brotbank], und haben uns das mit willen [ mit einwilligung,
erlaubnis] gelassen, sie und ihr gesinde sollen auch in der
fähre frei sein, so wie das spital bisher gewesen ist, dass sie
nicht fährlohn geben sollen, wir wollen sie auch schützen,
schirmen, hegen und verteidingen vor jedermann, wie andere
gotteshäuser in unserm lande.
und darüber zu urkunde und zu einer festen bestätigung geben wir
ihnen diesen gegenwärtigen brief, versiegelt mit unserm anhängenden
insiegel, und dieser rede sind zeugen die strengen unsere getreuen
Gerhard von Wederden, Gher [Gerhard?] von Biere, Hans Lŏser,
Andres von Globuk, ritter, Köne [Kuno, Konrad] Kochstedt und
andere frommer leute genug.
Dies ist geschehen und der brief ist gegeben zu Aken nach gottes
geburt dreizehnhundert jahre in dem fünfundfünfzigsten jahre an des
heiligen leichnams [Fronleichnam]
tag.
http://ernstherbst.online.de/hist/urk/1355_ba-sa-ak_schenkung.htm und Datum der Einsichtnahme
E. Herbst,
15.09.2007