Die Kommende Bergen -
ein Denkmal des Deutschen Ordens in der Börde

Bergen, heute ein Ortsteil von Groß Rodensleben , liegt abseits der großen Straßen zwischen Seehausen, Dreileben, Groß Rodensleben, Remkersleben und (Kloster) Meyendorf.

Das Dorf Bergen mit Kirche kam erst 1272 durch Schenkung an den Orden.
1287 wurden die Balleien (Ordensprovinzen) Sachsen und Thüringen voneinander getrennt.

1377 wurde Bergen Wallfahrtsort, nachdem der Legat des apostolischen Stuhles allen Bußfertigen einen Ablass von 40 Tagen gewährte, wenn sie am Gedächtnistage der Kirchweihung die Kirche der Deutsch-Ordensbrüder zu Bergen besuchten.

Im Jahre 1507 hielten die Ordensbrüder ihr Balleikapitel in Bergen, machten die zeitweilig mit Thüringen vereinigt gewesene Ballei Sachsen wieder selbständig und wählten Martin Töpfer als Kandidaten für das Amt des Landkomturs.

Um 1536 ließ der Landkomtur Burkhard v. Pappenheim die Komturei befestigen. Trotz Grabens, hoher Scheunen, Mauern und Falltors wurde Bergen mehrfach überfallen und geplündert, nicht mehr von einem Komtur bewohnt und geleitet, verlor damit den Status einer Kommende und wurde um 1550 als Vorwerk der Kommende Lucklum verpachtet.

Einen Aufschwung erlebte die Kommende nach 1570 unter dem Landkomtur Johann v. Lossow, der dort seinen Wohnsitz nahm. Sein Leichstein und der seines Nachfolgers Henning v. Britzke stehen nicht in Lucklum, sondern in der Kapelle in Bergen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kommende stark zerstört, nach dem Krieg von Verwaltern bewirtschaftet. Erst 1586 wurde mit Hans Abraham v. Beerenstein/ Bärenstein/ Bernstein wieder ein Komtur eingesetzt, der sich besonders um die Renoviering der Kirche verdient machte.

1809 löste Napoleon Bonaparte den Deutschen Orden in Deutschland auf, auch die Kommende Bergen ging in das Eigentum des Landesfürsten über und wurde rasch privatisiert.

Website:
Kommende Bergen: Geschichte

Vortrag:
E. Herbst: Die Kommende Bergen - ein Denkmal des Deutschen Ordens in der Börde