Ernst Herbsts gesammelte Urkunden, Regesten, Texte, Vorträge und Erzählungen
zur

Geschichte der Deutschordensritter in ihrer Ballei Sachsen

Vortrag:
Spuren des Landkomturs der Ballei Sachsen des Deutschen Ordens
Johann von Lossow (1523-1605)

Inhalt
  • Lebensdaten Lossows
  • Erinnerungen an den Deutschen Orden und seine Ballei Sachsen
  • Landkomtur Lossow und seine Ballei
  • Die Spuren auf Pergament und Papier
  • Die Spuren in Stein, Metall, auf Leinwand und Holz
  • Die Spuren des Nachlasses
  • Anmerkungen, Literatur- und Quellenhinweise
  • * * * * *

    Vor 400 Jahren starb der edle, ehrwürdige und ehrenfeste geistliche Herr Johann von Lossow001 , gewesener Hauptmann des Amtes Egeln des Magdeburger Domkapitels und Landkomtur der Ballei Sachsen Teutsches Ordens. Ältere unter uns wird dieser barocke Titel an einen anderen erinnern: Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, Genosse... Das ist kein Zufall. Wenn man sich als gewesener DDR-Mensch mit dem Deutschen Orden, seinen Gesetzen und Regeln und seinen Mitgliedern und ihrem Gebahren beschäftigt, wird nicht nur die Erinnerung an einen Titel wach.
    Es war eine Fußnote, die mich auf den Egelnschen Amtshauptmann Lossow aufmerksam machte. Der ehemalige Hof- und Feldprediger Friedrichs II., Samuel Benedikt Carsted (1716-1796), schrieb in den Kriegsjahren 1760/61 als Atzendorfer Pastor eine Chronik. Die wurde in den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts von Eduard Stegmann, seit 1887 Lehrer an der Wilhelmstädter Bürgermädchenschule in Magdeburg (1862-1936) 002 , entdeckt, transkribiert und mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Apparat versehen. Die gedruckte Atzendorfer Chronik erschien 1928003 und steht in Atzendorf in jedem Bücherschrank. (Anmerkung: Nicht in jeder Atzendorfer Wohnung steht ein Bücherschrank.)
    Stegmann hatte schon 1925 in den Magdeburger Geschichtsblättern auf die Chronik und den Chronisten aufmerksam gemacht.004

    In Stegmanns Fußnote Nr. 4 zum § 25 der Chronik ist zu lesen.:

    Als 1561 der Egelnsche Amtshauptmann Hans v. Lossow die Atzendorfer Einwohner zu Hand- und Spanndiensten heranziehen wollte, beriefen sie sich in einer Eingabe an das Domkapitel darauf, dass ihnen Erzbischof Erich (1283-95) ao. dm. 1292 im Einverständnis mit dem Domkapitel ihre Freiheiten urkundlich verbrieft habe, besonders, dass sie nicht vor das Gericht zu Egeln gehörten, auch nicht dienstpflichtig wären." (St.A.M. Rep. A 3a Tit. LXVII, Nr.75). 005

    Das war für mich der erste Hinweis auf Lossow. Er führte damals, in den 70-er Jahren, in das Staatsarchiv in der Magdeburger Hegelstraße zu den Schriften der Atzendorfer Bauern und ihres Amtshauptmanns und auf der weiteren Spurensuche in den Magdeburger Dom, auf die Wasserburg Egeln, nach Wolmirsleben und in die ehemalige Kommende Bergen bei Seehausen. Nach einer jahrelangen Pause wurde die Suche erneut aufgenommen, sie führte in ein ganzes Labyrinth von Spuren dieses Mannes und des Deutschen Ordens.

    Lebensdaten Lossows

    Hans Lossow kam 1523 in Altenklitsche im Elbe-Havel-Winkel als dritter oder als jüngster von vier Brüdern zur Welt. Der Ort lag damals im Grenzgebiet des Erzbistums Magdeburg zur Kurmark Brandenburg, zum Herzogtum Sachsen und zum Fürstentum Anhalt. Erinnerungen an den Widerstand gegen die Hohenzollern aus dem Westen und Familienlegenden über ritterliche Fehden mit deren Untertanen waren noch lebendig. Die Lossows führten in ihrem"redenden Wappen" den Luchs/Loss - wie ihre Stammverwandten, die Katte, heute noch eine Katze/Katte mit der Maus im Maul im Wappen haben.

    Hans Loßow mit einem Jungen aus dem Landt zu Gerichaw006 und 7 Pferd tritt bei der Belagerung der Alten Stadt Magdeburg 1550/51 in die von Friedrich Hortleder geschriebene Geschichte des Deutschen Krieges, den wir als Schmalkaldischen kennen. Lossow diente als Ritter des Domkapitels unter dem Herzog Georg von Mecklenburg007 . Vermutlich war er im September 1550 an der Bauernschlächterei bei Hillersleben an der Ohre beteiligt008 .

    Am Rande bemerkt: der Historiker Friedrich Hortleder (1579-1640) 009 , ein Sohn des Hauptmanns Valentin Hortleder auf Ampfurth, Historiker, Prinzenerzieher, Diplomat und Archivar am Hof zu Weimar studierte auch in Helmstedt. Er könnte auf dem Weg zwischen Wohn- und Universitätsort eine Rast in der Kommende Bergen eingelegt und sich mit dem alten Komtur Lossow auf einen Schwatz eingelassen haben. Lossow wurde von seinem Leichprediger Philipp Hahn gerühmt, er sey gastfrey vnd mildreich gegen arme Studenten gewesen.

    Nach der Kapitulation Magdeburgs 1551 vor dem Kurfürsten Moritz von Sachsen010 , dem Konservator, Exekutor und Schirmer des Erzstifts011 zog Lossow unter dessen Fahnen nach Schweinfurt und Innsbruck. So berichtet es der Domprediger Hahn in der Leichpredigt,- ohne zu erwähnen, dass dieser Zug des Kurfürsten Moritz gegen Kaiser Karl V. gerichtet war. Wahrscheinlich kämpfte Lossow dann 1552 unter Moritz, dem Oberkommandierenden der Reichstruppen, in Raab gegen den Erbfeind der Christenheit, die türkischen Muslime012 . Er könnte schon im Jahre 1542 als 19-jähriger unter Moritz, damals noch Herzog von Sachsen, am Türkenfeldzug nach Pest teilgenommen haben013 - es ist ganz unwahrscheinlich, dass er erst im Alter von 27 Jahren vor Magdeburg seinen ersten Ritt getan hat, wie es in der Leichpredigt heißt.
    Zurück vom Feldzug gegen die Türken kämpfte Lossow unter Moritz gegen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Hahn erwähnt ausdrücklich, dass er 1553 an der Schlacht bei Sievershausen teilnahm. Diese Schlacht hatte weit reichende Folgen für den Personalbestand der politischen Eliten. Kurfürst Moritz wurde getötet. Auch die beiden Söhne seines Waffenbruders Herzogs Heinrich des Jüngeren von Braunschweig014 , Karl Viktor und Philipp Magnus, blieben auf dem Schlachtfeld015, und zum Verdruss des Vaters wurde dadurch ihr Bruder Julius Thronanwärter016. Dieser Julius erwarb einen Ruf als Freund der Künste, der Wissenschaften und der Hexenjagd.

    1558 wurde Lossow als Ritter des DO eingekleidet017 - vermutlich nach einer Kandidatenzeit, dem Prob-Jahr018, und vermutlich mit dem Komtur zu Buro Hans von Lattorff als einem der vier, mindestens zwei adeligen Bürgen bzw. Beystände019. In der Aufschwörung gelobte er Armut, Keuschheit und Gehorsam gegenüber Gott und seiner Ordensobrigkeit. Er stand dann fast ein halbes Jahrhundert im Dienst des Ordens - zunächst als Ritterbruder ohne Komturei, dann als Komtur zu Lucklum und Bergen und Oberster der Ordensprovinz Sachsen. 1566 ritt er erneut nach Ungarn gegen die Türken020.

    Nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555021, dessen in diesen Tagen viel gedacht wird, und vor der Ratifizierung des Friedensvertrages für das Erzstift Magdeburg in Wolmirstedt 1558, der die Rechte der Magdeburger Domkapitulare und anderer Stiftsherren auf dem Papier wieder herstellte,022 war Lossow in den Dienst des Magdeburger Domkapitels getreten - für über 30 Jahre als Hauptmann der Ämter Egeln023 und Hadmersleben024 an der Bode. Man darf annehmen, dass Lossow seit seiner Aufnahme in den DO Funktionen auf dem Ordenshof Bergen wahrnahm - der gehörte zur Komturei Lucklum, war aber vom näher gelegenen Egeln schneller zu erreichen.

    Ob Lossow als Diener zweier Herren der Mann des Domkapitels (oder seiner katholisch-brandenburgischen Fraktion) im Orden oder ob er der Vertrauensmann und "Schläfer" des katholischen Ordens im protestantischen Erzstift Magdeburg war? Dass es mit seiner geistig-moralischen Wende zum Protestantismus nicht weit her war, musste Prediger Hahn noch an seinem Grabe zugeben, er habe auch vom Papsttum noch etwas an sich gehabt025... - und das in einer Leichpredigt, für die gelten sollte: nihil nisi bene. Man fragt sich auch, ob es ein Zufall ist, dass in der Kirchenvisitation 1562 bis 1564 einige Pfarrer in den Dörfern der Ämter Egeln und Hadmersleben die Evaluation nur mit Mühe überstanden. Der für die Kommende Bergen zuständige Pfarrer Johannes Kremeling war im Papsttum ordinieret und wurde seiner Lehre und Lebens halber so ärgerlich und dermaßen befunden, dass die Herrn (Visitatoren) nit ratsam erachtet, ihn im Amt länger zu dulden026.
    Dazu fällt auf, dass in der Umgebung von einigen Ordenskommenden und in den Ämtern Egeln und Hadmersleben die Säkularisation von Klöstern besonders schleppend voranging oder sogar verhindert wurde027. Es scheint möglich, dass eine Untersuchung der Beziehungen zwischen den Komturen der Ballei Sachsen und den Klöstern im Umfeld ihrer Kommenden interessante Aufschlüsse über ein Bündnis zwischen den Leuten des DO und der Klösterorden liefern könnte. Es versteht sich, dass dieses Bündnis diskret behandelt werden musste. Im DO verfiel jeder der Strafe des dritten von vier Graden, der Geheimnisse ausplauderte. 028 Nach jeder Ballei-Inspektion (Visitation) wurden die Ordensbrüder verpflichtet, über die Verhandlungen Stillschweigen zu bewahren029.

    Lossows Beispiel als ordensritterlicher Hauptmann machte Schule. 1599 unterschrieb eine Fraktion von sieben Ritterbrüdern der Ballei Sachsen einen Brief030 an den Hoch- und Deutschmeister031 Maximilian032, darunter die Hauptleute von Zilly (unweit der Kommende Langeln), von Alvensleben bei Neuhaldensleben und von Egeln und Hadmersleben. Hauptmann der beiden letztgenannten Ämter war Friedrich Schütze. Als 1612 im Amt Egeln ein Hexenprozess gegen Orthia Lindemann geführt wurde, war Schütze der verantwortliche Amtshauptmann und Gerichtsherr. Der Prozess endete mit dem Tod der angeklagten und gefolterten Frau033. 1632 wird er als Komtur der Kommende Dahnsdorf genannt034.

    Erinnerungen an den DO und seine Ballei Sachsen

    Mit dem Deutschen Orden - fälschlicherweise auch als Deutscher Ritterorden bezeichnet, obwohl zu den Mitgliedern neben den Rittern die Priester- und Laienbrüder und die Graumäntler035 gehörten - verbindet man gewöhnlich die Kreuzzüge nach Palästina und den Aufstieg und Fall des Ordensstaates in Preußen. Hierzulande ist wenig bekannt über das Wirken des alten Ordens in teutschen und welschen Landen, darunter in der Ballei Sachsen, über den heutigen DO mit der Ordenszentrale in Wien036 und über die Historische Deutschorden-Compagnie in Bad Mergentheim037.
    In Anhalt wurde die Erinnerung an das Wirken des Ordens wach gehalten. Ob es freilich den Landespolitikern zur Ehre gereicht und ob es den Deutschordensherren gefällt, dass in Wappen und Fahne des Landkreises Zerbst wieder das Ordenskreuz erscheint, muss dahingestellt bleiben. Es wurde ausgerechnet 1935 in das Wappen des Kreises Zerbst aufgenommen und fördert wohl eher Vorurteile gegenüber dem DO, wie schon der Missbrauch des Ordensgedankens durch die Verbrecherorganisation SS und der Gebrauch des Ordenskreuzes als "Eisernes Kreuz" seit 1813 und als Emblem der Luftwaffe der Bundeswehr038. Was letzteres betrifft, muss man hoffen, dass es unter den mehr als einer Milliarde Muslime in der Welt ebenso wenig Leute gibt wie unter den 80 Millionen deutschen Bundesbürgern, die das Kreuz an fliegendem Kriegsgerät mit Kreuzrittern, Kreuzfahrern und Kreuzzügen in Verbindung bringen können.

    Wissenschaftliche Untersuchungen zur Geschichte der Balleien Sachsen und Thüringen betreiben m.W. in Sachsen-Anhalt Matthias Prasse, Besitzer der ehemaligen Kommende Buro, und Siegfried Hildebrand in Halle. Der Leiter des Deutschordens-Zentralarchivs in Wien (DOZA), Pater Dr. Bernhard Demel, hat mehr als 800 Jahre nach der Gründung des DO im Jahre 2004 den ersten Überblick über die Geschichte der Ballei Sachsen publiziert040.

    Gegründet wurde der Deutsche Orden in den 90er-Jahren des 12. Jahrhunderts in Akko, Palästina, von deutschen Kreuzfahrern für deutsche Kreuzfahrer - 100 Jahre, bevor Akko fiel und die Kreuzfahrer aller Orden ihre letzten Siedlungen im Heiligen Land räumen mussten.

    Der älteste Ordensbesitz in Sachsen-Anhalt und im alten Deutschen Reich überhaupt ist für 1200 in Halle nachgewiesen041. Dieses Ordenshaus gehörte zu den vereinigten Balleien Thüringen und Sachsen,, die in überlieferten und erschlossenen Urkunden 1536 erstmals erwähnt werden042. Die Kommende gehörte nach der Trennung der beidem Balleien im Jahre 1287043 zu Thüringen und existierte bis 1511. Dann ließ der Rat der Stadt im Bündnis mit dem Kloster Neuwerk den Ordenshof abbrechen - aus sonderlichen Beweggründen, vmb einickeit, nachbarlicher forderungen, auch viel vnfuge vnd vnzucht zuuormeiden. Auf der Ordensfreiheit hatten sich Schänken und unzüchtige Frauenspersonen breit gemacht044.

    Mit der Missionierung und Kolonisierung der Pruzzen unter Hermann von Salza seit 1225 hatten die Kommenden in Thüringen und Sachsen an Bedeutung gewonnen, weil von ihnen der kürzeste Weg aus dem Reich an die Ostfront zu den Heiden führte. Bei den damaligen Verkehrsverhältnissen und Transportkosten war das ein wichtiger Standortvorteil für die Erzeugung und den Umschlag von Personal und Material für die Besatzer im Preußenland.

    Zur Ballei Sachsen gehörten auf dem Höhepunkt ihrer territorialen Ausdehnung in der Mitte des 14. Jahrhunderts folgende Ordenshäuser (aufgezählt in der Reihenfolge ihrer Gründung bzw. Ersterwähnung045): Dommitzsch an der Elbe bei Torgau (1214-1718) - heute noch mit dem Kreuz im Stadtwappen und einem Wandbild mit zwei Ordensrittern im Ratskeller, Langeln bei Wernigerode (1219-1809), Elmsburg bei Helmstedt (1221-1318), Goslar (1227-1351), Dahnsdorf bei Belzig (1227-1776/78), Bremen (1235-14. Jh.), Bergen in der Börde bei Seehausen (nach Demel 1242-1809, nach anderen Quellen erst 1272046), Buro an der Elbe bei Dessau (1258-1809), Reitling bei Lucklum (1260-1265/75), Lucklum bei Braunschweig (1263 1809), Krankow (Groß Krankow) bei Wismar (1268-14. Jh.), Weddingen bei Goslar (1287-1809), Braunschweig (1297-1805), Göttingen (1318-1809), Aken an der Elbe (1355-1718). In einem Heft über die Ballei Sachsen wird unter Hinweis auf die Magdeburger Schöppenchronik auf ein Haus des DO in Magdeburg an der Elbe (1217) genannt047. Drei Ordenshäuser an der Elbe und die Ordenshäuser Bremen und Krankow deuten auf Schiffstransporte nach Preußen und Livland hin - wie auch die Lage mehrere Ordenshäuser der Ballei Thüringen, die an der Saale errichtet wurden. Bremen und Kramkow gingen im 14. Jh. aus der Ballei Sachsen in livländischen Besitz über048.

    Am 24. April 1809 schlug dem Deutschen Orden im Königreich Westfalen wie in allen Rheinbundstaaten die letzte Stunde. Napoleon I. dekretierte in Regensburg:
    1. Der Deutsche Orden ist in allen Staaten des Rheinbundes aufgehoben.
    2. Alle Güter und Domänen des Ordens werden mit der Domäne der Fürsten, in deren Staaten sie liegen, vereinigt.
    3. Die Fürsten, mit deren Domäne die erwähnten Güter vereinigt werden, werden denjenigen ihrer Unterthanen Pensionen bewilligen, die als Mitglieder des Ordens in ihrem Nießbrauch waren.

    Von diesem Vorläufer der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahre 1945 waren ungefähr 60 Ritter betroffen, die meisten von ihnen trugen Waffen gegen das französische oder das Heer der Rheinbundstaaten049. Nach der Wiederherstellung des Königreichs Preußen gab es weder im alten noch in den wiedervereinigten und neuerworbenen Gebieten eine Rückgabe von Ordensbesitz.

    Landkomtur Lossow und seine Ballei

    Die beiden Vorgänger Lossows als Landkomtur, unter deren Regiment er in den Orden eintrat und anderthalb Jahrzehnte lang diente, waren Georg von Sehl und Heinrich Gam.

    Georg von Sehl wird 1538 als Komtur in Dahnsdorf genannt050 1543 vertrat er als Komtur von Weddingen den Landkomtur Burkhardt von Pappenheim auf dem Generalkapitel des DO zu Speyer051. 1549 war er der Gesandte des Landkomturs Pappenheim beim den Kurfürsten Moritz von Sachsen052. Nach dem Tode Pappenheims und dessen Beerdigung in Lucklum im November 1551 wurde Sehl zunächst Verwalter, 1553 Statthalter053 und 1554 Landkomtur054; er war auch Landrat und Hofrichter des Herzogs Heinrich d.J. von Braunschweig055. 1558 nahm er Lossow in den Orden auf. Sehl starb 1563. Er wurde ohne katholische Totenmesse begraben056 und hinterließ uneheliche Kinder und deren Mutter057.

    Sein Nachfolger Heinrich Gam war 1554 bis 1570 Komtur in Langeln058; das Balleikapitel - mit Lossow als Ritterbruder ohne Komturei - empfahl ihn 1563 dem Hochmeister Wolfgang Schutzbar, genannt Milchling059, als Nachfolger Sehls060. Die Bestätigung als Balleiverwalter erfolgte umgehend. Herzog Heinrich d.J. von Braunschweig hatte einen Gegenkandidaten vorgeschlagen. Gam wurde erst 1566 zum Statthalter ernannt061. Er starb 1571, bevor ihn das Generalkapitel des DO zum Landkomtur wählte. Bestattet wurde er in Langeln062. Dort lebte seine Haushälterin Beate mit den gemeinsamen Kindern063.

    Nach dem Tode Gams wählte das sächsische Balleikapitel den Ritterbruder und Hauptmann auf Egeln und Hadmersleben Johann von Lossow zum Balleiverwalter.und zugleich zum Komtur der Kommende Lucklum mit Bergen.

    Der Hochmeister, seit 1566 Georg Hund von Wenkheim 064, und Herzog Heinrich d.J. von Braunschweig favorisierten einen anderen Kandidaten: den Grafen und Herrn zu Barby und Mühlingen Burkhardt. Der war seit 1571 Statthalter der Ballei Thüringen. Hochmeister von Wenkheim hatte den Grafen im September 1571 bereits als "Statthalter der Ballei Sachsen" tituliert065. Der Graf von Barby erwies dem Hochmeister eine Gefälligkeit erwiesen. Im Spätsommer 1571 kaufte er auf dem Viehmarkt in Zerbst 100 Paar pommerschen Ochsen für die hochmeisterliche Hofhaltung und schickte sie mit guten Ratschlägen für die Fütterung und einer peniblen Rechnung nach Mergentheim066. Unter Burkhard wären die Balleien Sachsen und Thüringen nach mehr als sechs Jahrzehnten wieder einmal unter einem Landkomtur vereinigt gewesen. - 1507 war der thüringisch-sächsische Landkomtur Konrad von Uttenrode auf eigenen Wunsch von seinem Amt als sächsischer Landkomtur entbunden worden. Sein Nachfolger Martin von Töpfer wurde auf einem Gesprenge in der Kommende Bergen gewählt067. -

    Der Hochmeister Georg starb am 17.06.1572068. Als die Nachricht in der Ballei Sachsen eintraf, versammelten sich die Ritterbrüder zur Wahl des Balleioberen und teilten am 17.07. dem Generalkapitel mit, dass ihr Favorit für das Amt des Balleistatthalters Johann von Lossow hieß. Der Brief wurde am 1. August in Neckarsulm präsentiert069. Am 6. August wählte das Generalkapitel Heinrich von Bobenhausen, bisher Ratsgebietiger der Ballei Franken, zum neuen Hochmeister070. (Nebenbei bemerkt: Am 24. August wurden in der Bartholomäusnacht in Paris Tausende Protestanten ermordet.)

    Hochmeister Heinrich von Bobenhausen setzte für 1573 eine Balleivisitation in Sachsen an, musste sie aber wegen des kalten Wetters und aus anderen Gründen absagen, Lossow und seine Ritterbrüder baten dringend darum, die Visitation nach Möglichkeit zwischen Ostern und Pfingsten 1574 anzusetzen, wenn die Tage länger und wärmer wären071. Die Visitationskommission erschien im Juni 1574. Das Protokoll072 und der mündliche Bericht fielen anscheinend zur Zufriedenheit des Hochmeisters aus: er bestätigte 1575 Lossow als Statthalter073 und im Januar 1577 wählte ihn das Generalkapitel zum Landkomtur074. Mit ihm und dem Sydikus Valentin Krüger im Ordenshaus Braunschweig, von 1571 bis 1605 juristischer Berater Lossows und Rechtsvertreter der Ballei075, hatte der Orden zwei fähige Führungspersönlichkeiten, die mit Geschick, Diplomatie, Nutzung des Rechts und zuweilen mit Gewalt den Besitzstand der Kommenden und die Privilegien des Ordens gegen die Angriffe der Landesherren, der reformierten Kirche und der missgünstigen Nachbarn in Dörfern, Ämtern und Städten erfolgreich verteidigten.

    Der Orden und sein Landkomtur waren tolerant in Fragen der Religion, der Keuschheit, sogar des privaten Eigentums der Ordensritter, und sie hatten Verständnis, wenn einer ihrer Ritterbrüder bei Angriffen auf seine Person und seine Ehre Mord und Totschlag beging. Wenn aber ein Komtur eine Ehe schloss, setzten sie alle Mittel ein, um ihn aus dem Orden auszuschließen und die Komturei neu zu vergeben. So gab es keinen Kompromiss mit den abtrünnigen Komturen Ernst von Lattorff in Buro und Jakob Kardick in Dommitzsch. Lattorff musste trotz der Untertützung durch den Fürsten von Anhalt seine Kommende räumen076. Kardick konnte nur dank der Unterstützung durch die mächtigeren sächsischen Kurfürsten die Kommende bis an sein Lebensende behalten077, wurde aber vom Balleikapitel und den Visitationen ausgeschlossen078. Fast jedes Mittel der Verteidigung war recht, wenn der Ordensbesitz und die Rechte des Ordens angegriffen wurden, wie beispielweise die Gerichtsbarkeit oder die Exemtion von der Hoheit der Landesfürsten. In solchen Fragen ging der Orden bis vor das Reichskammergericht in Speyer.

    Freilich waren die Anstrengungen nicht immer von Erfolg gekrönt. Als der Komtur von Lucklum einen Straßenräuber und Mörder gefangen und zum Tode verurteilt hatte, bestritten der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und seine Räte dem Orden die Halsgerichtsbarkeit für Verbrechen, die auf kaiserlichen Straßen begangen wurden. Sie verboten bei Androhung einer hohen Strafe die Hinrichtung des Übeltäters und forderten seine Auslieferung. Nach einem jahrelangen Schriftwechsel zwischen Lucklum, Bergen, Wolfenbüttel und Mergentheim wurde die Patt-Situation beendet, als ein kleiner Koch in Lucklum mit dem Charakter Alexanders des Großen den Gordischen Knoten zerschlug, indem er dem Gefangenen zur Flucht verhalf und selbst das Weite suchte079.

    Als Lossow 1605 starb, hinterließ er ein großes privates Vermögen. Das Ordensgebot des Gehorsams hatte er ebenso erfüllt wie das der Keuschheit - er lebte jedenfalls ohne Eheweib, an seiner Kinderlosigkeit soll noch ein leiser Zweifel angemeldet werden. Das Gebot, ohne Eigenschaft, d.h. ohne Eigentum zu leben, hatte er in seinem Testament080 auf eigentümliche Weise interpretiert. Er hatte wohl auch mit einer moralischen Bemerkung den Widerspruch des Hochmeisters Maximilian provoziert: es sei nicht gebräuchlich, das arme gesellen großen herren etwas fürsparen oder geben sollen, sondern große herren sollen vielmehr arme gesellen bedenken, dieselben befördern vnd ihnen etwas geben vnd vermachen081 Der Hochmeister erklärte erst einmal das ganze Testament für ungültig - musste sich aber dem Kräfteverhältnis zwischen der beachtlichen Macht der Magdeburger Domherren als Testamentsvollstrecker auf der einen und der begrenzten Macht des Ordens in einem protestantischen Land auf der anderen Seite beugen. Was ihm umso leichter fiel, als der Orden von Lossow reich bedacht worden war082.

    Lossow hat Spuren hinterlassen - sehr viel mehr, als man in 400 Jahre von uns noch finden wird.

    Die Spuren auf Pergament und Papier
    Briefe aus Lossows Amtsstuben in Egeln, Lucklum und Bergen gingen an zahlreiche Adressaten - er schickte seine Boten in die Kommenden, zu den benachbarten Amtshauptleuten, Grundherren, Stadträten, zu den Domherren in Magdeburg, zum Administrator des Erzstifts in Halle, zu den Grafen, Fürsten und Kurfürsten in Wernigerode, Wolfenbüttel, Dessau und Torgau, zum Hochmeistern und den Räten in Mergentheim. Irgendwann gelangte wohl fast jedes Schreiben in ein Archiv. Pater Demel schreibt vom Schrecken aller Forscher, welche je einen Blick in die umfangreichen Aktenbestände [zur Geschichte des Ordens in den Reichskreisen] gemacht haben083.

    Als ich vor mehr als 30 Jahren Dank Stegmann im damaligen Staatsarchiv Magdeburg den Brief fand, in dem sich der Amtshauptmann Lossow vor dem Domkapitel gegen die Klagen der Atzendorfer Bauern verteidigte, hielt ich das für einen außerordentlichen Glücksfall. Und jeder neue Fund eines Dokuments, in dem Lossow erwähnt wurde, schien einem unwahrscheinlichen Zufall geschuldet. Inzwischen musste ich einsehen, dass eine umfassende Kenntnis aller Dokumente, die von diesem Mann stammen, an ihn gerichtet waren oder sich auf ihn beziehen, in den verbleibenden Lebensjahren und mit den schrumpfenden Ressourcen kaum noch zu erreichen ist.

    Dokumente des DO mit Informationen über die Ballei Sachsen und ihre Kommenden liegen im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg, Wernigerode und Dessau, in den Staatsarchiven Niedersachens, Sachsens und Brandenburgs - in Wolfenbüttel, Dresden und Potsdam, sie liegen selbstverständlich im DOZA in Wien. Aber auch in einem Stadtarchiv wie in Aken oder in einem dörflichen Pfarrarchiv wie in Groß Rodensleben kann man überraschende Funde machen. Allein die Bestände des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt in Wernigerode scheinen unerschöpflich zu sein. Dort befinden sich nicht nur die Urkunden und Dokumente des Hauses Stolberg-Wernigerode und der Kommende Langeln, sondern auch die Aktenbestände des DO, die schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Archiv in Stuttgart nach Magdeburg gebracht wurden. Dazu kommen meterweise Akten über die Verwaltung des Lossow-Nachlasses von 1605 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, die archivalisch fast gar nicht erfasst sind. Im Archiv in Dessau. liegt ein umfangreicher Bestand an Archivalien der Kommende Buro. Im Niedersächsischen Staatsarchiv in Wolfenbüttel werden Urkunden und Akten der Landkomturei Lucklum und des Ordenshauses Braunschweig aufbewahrt. Zu vermuten sind dort auch Archivalien der Häuser Weddingen und Göttingen und der Juristischen Fakultät Helmstedt, deren Gutachten in Rechtsfällen angefordert wurden. Für die Akten der Kommende Dommitzsch ist das sächsische, für die Akten der Kommende Dahnsdorf das brandenburgische Staatsarchiv zuständig.
    Lossows Spuren als Amtshauptmann sind in Magdeburg im Lehnbuch des Amtes Egeln 1559084 und im Protokoll der Kirchenvisitation von 1583/84085 zu finden. 1585 setzte er die Vorgaben des Administrators Joachim Friedrich086 in eine Polizey-Ordnung oder Dorf-Articel des Amtes Egeln um087.

    Die Spuren in Stein und Metall, auf Leinwand und Holz

    Was Lossow von manchem anderen Landkomtur unterschied, war seine Lust am Bauen. Möglich, dass der blutige Jahrhundertstreit um den wahren Glauben bei ihm Zweifel am richtigen Weg in die Unsterblichkeit weckte. Waren es die guten Werke, wie die katholische Kirche lehrte? War es allein der Glaube, wie die Lutheraner behaupteten? Lossow ging auf Nummer sicher: er setzte auf die Dauerhaftigkeit der Steine, ließ bauen und an den Gebäuden seinen Namen, an manchen seinen Kopf in Stein anbringen. Diese Spur lässt sich von Egeln über Wolmirsleben nach Bergen verfolgen.

    In der Wasserburg Egeln wurden Gebäude renoviert und neu errichtet. Produkte seiner Bautätigkeit sind wahrscheinlich das oberste Geschoss und die Schweifhaube des Bergfrieds und der Renaissance-Giebel des Wohngebäudes. Wahrscheinlich hat er als Gerichtsherr auch am Gerichtsgebäude bauen lassen. An der imposanten Ruine der "Storchscheune" ist eine Schriftplatte088 noch zu sehen, aber nicht mehr zu entziffern. Darauf hatte er seinen Namen neben den des Erzbischofs Sigismund089und des Domdechanten Christoph Möllendorf einmeißeln lassen. Die letzte Ziffer der Jahreszahl war schon vor über als 100 Jahren nicht mehr zu enträtseln - es ist vermutlich eine I, denn der Bau wurde sicherlich 1561 vollendet, bevor Lossow mit dem Bau eines Vorwerks in Sichtweite der Burg Egeln begann090.

    Wenn man das Gelände dieses ehemaligen Vorwerks Altona am Südufer der Bode in Wolmirsleben aufsucht, erblickt man eine gewaltige Mauer, die einst zu einer Scheune gehörte, und kann an einem uralten Wohngebäude eine verhältnismäßig gut erhaltene Inschrift entdecken. In Latein wird mitgeteilt, dass die Magdeburger Domherren das Gebäude von ihrem Hauptmann zu Egeln, Johann von Lossow, im Jahre 1565 erbauen ließen091.

    An der Altonaer Scheune befanden sich eine weitere Schriftplatte und steinerne Wappen von Domherren und Adligen. Als das Gebäude um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bis auf Westmauer abgerissen wurde, rettete ein Pfarrer die Steine und ließ einige Wappen an der Nordseite der katholischen Kirche anbringen. Dort sind sie noch zu sehen. Auf einer Steintafel ist zu lesen, dass der Bau durch das Magdeburger Domkapitel 1561 begonnen und 1564 durch seinen Hauptmann Lossow vollendet wurde. Domherren und Adlige, die zum Bau beigetragen hatten, werden einzeln genannt. Die Liste der 15 Sponsore schließt mit hans von lossaw havbtmann zw egeln. Albrecht Kracht von Plesse (1489-1569) wird genannt, der Senior des Domkapitels, ein Förderer Lossows seit der Belagerung Magdeburgs, der nach Lossows Amtsantritt in Egeln ein Hospital stiftete, weiterhin seinem alten Glauben anhing und noch auf dem Sterbebett mit dem ersten evangelischen Domprediger Siegfried Sack über den rechten Weg zur Seligkeit stritt092. Auf der Liste in Stein093 ist der Name von Randow zu finden - Lossows Mutter war eine Randow aus Zabakuck094. Auch ein Busso von Britzke steht im Verzeichnis- vermutlich ein Onkel der künftigen Ritterbrüder Curd und Henning von Britzke095.

    Der Erwerb und Aufbau des Vorwerks Altona und die Einverleibung Atzendorfs in das Amt Egeln dienten vermutlich nicht nur der wirtschaftlichen Expansion, sondern auch der militärischen Sicherheit an der Bode von Hadmersleben bis Athensleben.

    Nachdem Lossow 1572 von seinen Ritterbrüdern zum Komtur und Balleiverwalter gewählt worden war, blieb sein ständiger Arbeitsort zunächst Egeln - einige Briefe an den Hochmeister wurden dort geschrieben und datiert.

    Wie schon in Egeln, hat Lossow auch in Bergen zunächst die vorhandenen Gebäude reparieren und ausbauen lassen. So ließ er zuerst die Kirche in Stand setzen und wohl auch umbauen. Am Fenster der Nordwand ist die Jahreszahl 1573 zu sehen. Pastor Müller verdächtigte Lossow mehr als 100 Jahre später, den Raum der Kirche auf die Hälfte verkleinert zu haben096. Nach der Instandsetzung der Kirche kümmerte sich Lossow um die Innenausstattung. An der Empore finden wir die Zahl 1576. Die Bildnisse Luthers und Melanchthons im Beichtstuhl stammen sicherlich aus dieser Zeit, vermutlich auch der Beichtstuhl, der vergitterte Sitz für Ordensritter und Verwalter und die Kanzel.

    Wie schon in Egeln, hat Lossow auch in Bergen zunächst die vorhandenen Gebäude reparieren und ausbauen lassen. Am Turm östlich der Kirche kann man entziffern:
    Mit.gottes.[gvnst.hab.] ich.dis.
    Havs.gebes[sert.vnd] .gebavet.avs.
    Do.es [. zuvor.durc] havs.vorfallen
    wie ind [es.noch.be] wvst.ist.allen.
    [die.tat.vo] n. schelm.vnd.bose.
    [wicht.] in bau unt Besserung.
    [hats.vfger] icht.h. hans.von.
    [lossow.l] antcommentor.1586


    Etwa gleichzeitig mit diesem Gebäude ließ Lossow sein Haus auf der Magdeburger Dombreite in Stand setzen, das er 1584 für 50 Jahre erworben hatte. Spuren davon sind nur noch im Häuserbuch der Stadt Magdeburg097 und in einem Verzeichnis der Bewohner des Neuen Marktes aus dem Jahre 1631098 zu finden.

    Ein "Türmchen" an der Ostseite des Wohnhauses in Bergen - vermutlich der obere Teil mit der "Laterne" - wurde erst 1589 gebaut, wie aus einer alten Rechnung hervorgeht099.

    Lossow Spur der Steine in Bergen konnte man in den 70-Jahren des 20. Jahrhunderts noch gut erkennen. Dann erfolgte trotz Einprüchen des damaligen Pastors Schumann und Bittbriefen anderer, die sich für den Erhalt dieses Denkmals eines Deutschordenshofes einsetzten, der Abriss einiger Wirtschaftsgebäude. Die Wohngebäude verfielen, der Turm verlor sein Dach. Es ist der Familie Kremer zu danken, dass sie jetzt einen Teil der Gebäude in neuer Pracht wieder herstellen lässt und einer Nutzung zuführt, die wirtschaftlichen Ertrag mit Denkmalspflege verbinden soll100.

    In Bergen blieben zwei Konsolbüsten101 im Saal des Komturhauses und ein dritter schnurrbärtiger Kopf an einer Außenwand über dem Text 1601 H HANS LOSSOW erhalten. Sie sollen wohl Lossow, vielleicht auch Lossow und seinen Stellvertreter und Nachfolger Henning von Britzke darstellen.

    Lossow war ein eitler Mann. Das verrät nicht nur der schön geschwungene Schnurrbart auf den Konsolbüsten. Davon zeugen ach die Inschriften mit seinem Namen in Egeln, Wolmirsleben und Bergen an Wohn- und Wirtschaftsgebäuden., darauf lässt das Wappen an einem Wohngebäude in Bergen schließen, mit dem aufspringenden Luchs in Schild und Helmzier und dem Text:
    HANS VON LOSSOW, LANDKOMDER 1597
    Von seiner Eitelkeit künden die erhalten gebliebenen und die verschwundenen Porträts auf Holz, in Stein und Metall:
    - In einem Inventarverzeichnis der Kommende Bergen aus dem Jahre 1632 wurden vier gemahlete tafeln, Lossowen und Breitzken ihre gemeltte [Gemälde] genannt, die sich im untersten Saal des neuen Gebäudes befanden102 . Die Gemälde sind verloren gegangen, wenn sie nicht in Lucklum liegen, der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
    - Lossow besaß hatte eine gueldene ketten von hundert kronen mitt seinem conterfet103 - die vermachte er seinen Erben, sie wurde aber Anno Domini Tausend Sechs Hundert und Fünfe, Dinstages nach Jubilate, war der 23. Monahts Aprilis von den verordneten Herrn Testamentarien nicht gefunden, als sie in der Cyther 104 des Magdeburger Doms die drei Schlössern der grünen eisernen Lade öffneten und den Nachlass sichteten105 .
    - Die größten und schönsten Zeugnisse seiner Eitelkeit waren sein Grabmal in Magdeburg und sein Sarck in Bergen.
    Lossow hatte 1594 in seinem Testament verfügt, seine Testamentare sollten ihm ein ehrlich epitaphium machen vnd sein grab mit einem leichstein forderlichst bedecken lassen106 . Er wollte dann aber seinen Leichstein selbst noch sehen. Als sein Bruder Peter 1603 gestorben war, ließ er ihm einen Figuren-Grabstein anfertigen, der immer noch gut erhalten und gut geschützt in der Dorfkirche in Altenklitsche liegt. Das Kunstwerk gefiel ihm so gut, dass er beim selben Meister einen ähnlichen Stein für sich selbst in Auftrag gab. Den ließ er in der Kommendekapelle in Bergen aufstellen, was Leichprediger Hahn 1605 in die rätselhaften Worte fasste: Er hat jhm [sich] auch albereit vor zwey jahren seinen sarck machen lassen / vnd zu Berga auff dem compthur hoff in die kirche gesetzt / da er jhn / so offt er zur predigt kommen / in conspectu gehabt107 . Die Suche nach Lossows Sarg hat mich viel beschäftigt - bis im Verlag Zweitausendeins das digitalisierte Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm108 herauskam und des Rätsels Lösung brachte: das Wort Sarg bedeutete auch grabplatte, grabstein, oft mit inschrift. herauskam und des Rätsels Lösung brachte: das Wort Sarg bedeutete auch grabplatte, grabstein, oft mit inschrift.

    Die Testamentare - der Domdechant Ludwig von Lochow, der Senior des Domkapitels Wichard von Bredow und der Landkomtur Henning von Britzke - gaben ein Altarepitaph und eine Bronzeplatte beim damals bekanntesten und gefragtesten Magdeburger Bildhauer in Auftrag, bei Meister Sebastian Ertle. Das verrät die Inschrift auf einer Steinplatte, die zum Epitaph gehörte und beim Luftangriff auf Magdeburg im Januar 1945 nicht zerstört wurde109 . - Ein Detail der Inschrift ist interessant: als Sterbedatum Lossows wurde der 26. Mai statt des 26. März (Julianischen Kalenders) angegeben - ein "Druckfehler" in Stein -.
    Ertle vollendete das Lossow-Epitaph Ende des Jahres 1609. Es war ein beeindruckendes Monument110 bis es im Januar 1545 einer Luftmine zum Opfer fiel. Die Magdeburger Lokalpatrioten wird es enttäuschen, dass wahrscheinlich das Original des Epitaphs in der Jerichower Stadtkirche steht - als Grabmal des Hauptmanns von Jerichow Melchior von Arnstedt und seiner Frau. Die Ähnlichkeit der Epitaphien fiel dem Kunsthistoriker Günter Deneke111 und dem Magdeburger Geheimen Baurat Peters112 auf - aber beide gingen wie selbstverständlich davon aus, dass das Original in Magdeburg stand. Beiden war auch nicht bekannt, dass in den Dorfkirchen in Altenklitsche und Bergen zwei Figurengrabsteine von Ertles Hand oder doch aus seiner Werkstatt zu finden sind. Ertle als Generalauftragnehmer für das Gesamtdenkmal wies den Rotgießer Tobias Ulrich als seinen Unterauftragnehmer an, die Mater für den Guß der Bronzeplatte114 vom Stein in Bergen, dem Sarck aus dem Jahre 1603 abzunehmen. Die Platte wurde 1609 gegossen - also auch eine Kopie.

    Lossow ist als Ritter zu sehen: gepanzert von der spanischen Halskrause bis zu den Zehenspitzen, den Helm zwischen den Füßen, die Linke am Griff des Degens, in der erhobenen Rechten den Streithammer, das Zeichen des Reiterführers114 . An den vier Ecken der Platte die Wappen der acht adligen Ahnen - leider im Fußbereich zerfallen und nicht mehr erkennbar. Auf den DO weist nichts hin - keine Kette, kein Ordenskreuz, nicht einmal die zum Gebet erhobenen Hände.

    Die Spur des Nachlasses

    Lossow wendete viel Mühe für die Ausfertigung seines Testaments auf, das er mit zahlreichen Klauseln versah und vor einem Notar von sieben Zeugen betätigen ließ. Er hatte im Laufe seines Lebens einen beträchtlichen privaten Reichtum an Landbesitz und Geld erworben und ererbt. Den vermachte er in einem ewigwährenden Testament seinen Erben.

    Lossow hat Magdalene von Lossow, die angenommene Tochter seines früh verstorbenen Bruders Christoph und Ehefrau des Verwalters der Kommende Bergen Heinrich Myhe115 im Testament wie eine eigene Tochter bedacht. Möglicherweise war sie das auch. Falls sie einen moralischen Lebenswandel führte, sollte sie nach seinem Tode auf Lebenszeit die am größten Teil seines Nachlasses erhalten, danach verwalteten die Testamentare das Vermögen als eine Stiftung. Die fünf Testamentare wurden als Personen in Funktionen benannt, deren Nachfolger in der Funktion zu Nachfolgern als Testamentare wurden. Es waren drei Domherren, die Vertreter der damals mächtigen Institution im Erzstift Magdeburg, der Landkomtur und ein Vertreter der Familie Lossow - nach deren Aussterben der Familie Randow, dann der Familie Katte. Die jährlichen Erträge des Vermögens - Zinsen und Pächte - gingen zu etwa gleichen Teilen an den jeweiligen Landkomtur und an eine Stipendienstiftung.

    Die jährliche Ausreichung einer festen Summe an den Landkomtur wurde davon abhängig gemacht, dass dieser zunächst aus eigenem Vermögen das Grundkapital des Nachlasses aufstockte, außerdem musste er nach den Regeln des Ordens leben - vor allem durfte er nicht aus dem Hochadel und nicht aus dem Ausland (aus einer anderen Ballei) stammen und nicht heiraten. Um diesen Teil des Erbes und um die Auslegung des Testaments gab es nach dem 30-jährigen Krieg einen jahrelangen Streit zwischen den Vätern der Stipendienanwärter und dem Landkomtur Jan Daniel Priort116, der auch vor den Gerichten in Helmstedt und Wittenberg ausgetragen wurde117.

    Die Verwendung des anderen Teils des Nachlasses, Lossows Stipendienstiftung, ist höchst aktuell in Zeiten abnehmender öffentlicher Förderung von Studierenden und das Beispiel einer nachhaltigen privaten Initiative der Bildungsförderung von. Lossow hat über die Bedeutung von Bildung nicht in Interviews und Taslkshows geredet. Er hat sich erkundigt, hat mit Studenten gesprochen, hat Vorbilder für eine Stiftung gesucht und gefunden und dann sein Testament verfasst. Das Ergebnis sah so aus:

    Jedes Jahr sollte aus den Erträgen des Nachlasses eine bestimmte Summe an begabte Söhne bedürftiger Eltern ausgegeben werden. Über die Anträge mussten die Testamentare entscheiden. Zuerst sollten die Söhne der Familien Lossow, Randow und Katte Berücksichtigung finden, falls diese ausstürben, junge Adlige aus dem Jerichower Land. Die Studenten sollten drei Jahre an deutschen Universitäten studieren, danach konnte eine Stipendium für zwei weiter Jahre an Universitäten in Frankreich oder Italien bewilligt werden. Die Stiftung funktionierte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Nutznießer war vor allem die Familie von Katte. Sie gehörte zwar nicht zu den Bedürftigen im Lande Jerichow, aber zu den Einfluss- und Beziehungsreichsten. Es ist hochinteressant, in der Liste der Stipendiaten118 nach den Namen bekannter Vertreter dieser Familie vom 17. bis zum 19. Jahrhundert zu suchen. Da wird man wohl keinen finden, der nicht in den Genuss des Lossow-Stipendiums gekommen wäre.

    Aber ideologisch geprägte Machtmenschen, die die Augen vor der jahrzehntelangen massenhaften Arbeitsplatzvernichtung durch Rationalisierungsinvestitionen verschließen und unverdrossen über die positiven Wirkungen auf den Arbeitsmarkt schwätzen, die angeblich von einer staatlichen Investitionsförderung ausgehen, oder Leute, die nicht sehen wollen, dass Privatisierung öffentlicher Einrichtungen die Ursache für sinkenden Service bei steigenden Preisen ist, können wohl keine keine Nutzanwendung für Bildungspolitik aus der Erfolgsgeschichte des Lossow-Stipendiums ziehen.

    * * * * *


    Anmerkungen, Literatur- und Quellenhinweise
    001 Schreibweise auch: Lossaw, Loßow, Lossau, Loßau [Zurück]

    002 Schul=Kalender des Regierungsbezirks Magdeburg. 10. Jg. 1903/04. Magdeburg 1902. S.88 Nr.21 [Zurück]
    003 Samuel Benedikt Carsted: Atzendorfer Chronik. Bearbeitet von Eduard Stegmann. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt. Herausgegeben von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt. Neue Reihe Bd. 6. Magdeburg 1928 Selbstverlag der Historischen Kommission, Auslieferung Ernst Holtermann Magdeburg [Zurück]
    004 Eduard Stegmann: Samuel Benedict Carsted. Ein Bördechronist der fridericianischen Zeit. MGBll. 60 (1925) S.1-36 [Zurück]
    005 S.B.Carsted: Atzendorfer Chronik. Hg. E. Stegmann. Magdeburg 1928. S.60f. [Zurück]
    006 Jerichow [Zurück]
    007 Sebastian Besselmeyer: Wahrhaftige Historie und Beschreibung des Magdeburgischen Krieges... In: Friedrich Hortleder: Der ... Teutsche Krieg Kaiser Karls V. wider die Schmalkaldischen Bundesobersten ... vom Jahr 1546 bis auff das Jahr 1558. Frankfurt/Main 1618. II. S.918 [Zurück]
    008 Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen. Bd. 4. S.731ff. [Zurück]
    009 Martin Wiehle: Bördepersönlichkeiten. Biografisches Lexikon der Magdeburger Börde. Oschersleben 2001. S.78f. [Zurück]
    010 Moritz von Sachsen (1521-1553): 1541 Herzog von Sachsen seit, 1547 Kurwürde und -lande nach der Schlacht bei Mühlberg/Elbe und der Wittenberger Kapitulation; 1552 Fürstenverschwörung gegen Karl V., Vertrag von Passau. [Zurück]
    011 Helmut Asmus: 1200 Jahre Magdeburg I. Die Jahre 805 - 1631. Magdeburg 2000, S.480 [Zurück]
    012 Johann Wilhelm Loebell/ F. G. Woltmann/ K. A. Menzel [Hg.]: Karl Friedrich Becker's Weltgeschichte.VII. Berlin 18377 S.319; Glaube & Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. (Katalog zur 2. Sächsischen Landesausstellung in Torgau) Dresden 2004. S.385 [Zurück]
    013 ebd. [Zurück]
    014 Heinrich der Jüngere: (1489-1568): Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig- Wolfenbüttel, regierte von 1514 bis zu seinem Tode 1568, letzter katholische Fürst im niedersächsischen Raum. [Zurück]
    015 Nach den beiden Prinzen wurden zwei Festungswerke Wolfenbüttels benannt, die Karlsbastion und der Philippsberg. [Zurück]
    016 Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1528-1589): Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, 1568-1589 Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel [Digitale Bibliothek Sonderband: Wikipedia Herbst 2004] [Zurück]
    017 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II Nr.24 S.37r, 56r [Zurück]
    018 F. W. Roth [Hg.]: Deutschordensstatuten de 1606. In: Correspondenz=Blatt des Gesamt=Vereins der deutschen Geschichts= und Alterthums=Vereine 1887. S.33 [Zurück]
    019 Ordensstatuten a.a.O. 1887. S.31 [Zurück]
    020 Hahn a.a.O. [Zurück]
    021 Augsburger Religionsfriede: verkümndet am 25.09.1555 auf dem Augsburger Reichstag. Den Anhängern der Augsburgischen Konfession wurden der Friede und der gegenwärtige Besitzstand gesichert. Den weltlichen Reichsständen wurde die Religionsfreiheit gestattet. [Zurück]
    022 Asmus a.a.O. S.497f. [Zurück]
    023 A. Engeln: Die Amtshauptleute des Amtes Egeln. MGBll. 7(1872) S.520 [Zurück]
    024 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II Nr.46 S.75-76 [Zurück]
    025 Am Abendmahl teilgenommen. [Zurück]
    026 Fr. H. O. Danneil [Hg.]: Protokolle der ersten lutherischen General-Kirchen-Visitation im Erzstifte Magdeburg anno 1562 - 1564. II. Heft: Die Flecken und Dörfer im Holzkreise. Magdeburg 1864. S.36-40, 43-50, 117f. [Zurück]
    027 Franz Schrader: Reformation und katholische Klöster. Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte Bd. 13. Leipzig 1973 [Zurück]
    028 Ordensstatuten a.a.O. S.17 [Zurück]
    029 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II Nr.24 S.49r [Zurück]
    030 11.10.1599. DOZA Abt. Sa 209/1 [Zurück]
    031 Im folgenden wie bei Demel [a.a.O.] nur "Hochmeister" [Zurück]
    032 Maximilian III. von Habsburg, der "Deutschmeister" (1558-1618): Sohn des Kaisers Maximilian II. (1527-1576), Bruder der beiden Kaiser Rudolf II. (1552-1612) und Matthias (1557-1619) [Zurück]
    033 Eduard Jacobs: Ein Zaubereiprozeß zu Egeln im Jahr 1612. MGBll. 6 (1871) S.402-421; Hexen. Analysen, Quellen, Dokumente. Digitale Bibliothek Bd. 93. Directmedia Berlin 2003 [Zurück]
    034 LHASA, MD, Rep.A51 F 5a S.106v [Zurück]
    035 Graumäntler: bezeichnung für die nicht ritterbürtigen laienbrüder des Deutschritterordens im unterschied zu den ritterlichen, die weisze mäntel trugen. [Jacob Grimm a.a.O.] [Zurück]
    036 www.deutscher-orden.at [Zurück]
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    George Adalbert von Mülverstedt: Regesta Achiepiscopatvs MagdebvrgensiS.Sammlung von Auszügen aus Urkunden und Annalisten zur Geschichte des Erzstifts und Herzogthums Magdeburg. 3. Teil. Von 1270 bis 1305. Magdeburg 1886. Nr.76, 77 [Zurück]
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    053 LHASA, MD, Rep.A51 F 5a S.89r [Zurück]
    054 Demel a.a.O. S.34 nach: DOZA-U 19.11.1554 [Zurück]
    055 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II. Nr.33 S.22r-23v [Zurück]
    056 Demel a.a.O. S.34 [Zurück]
    057 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II Nr.46 S.46-47 [Zurück]
    058 UB Langeln - Eduard Jacobs (Hg.): Urkundenbuch der Deutschordens-Commende Langeln und der Klöster Himmelpforten und Waterler in der Grafschaft Wernigerode. Halle 1882. S.449 [Zurück]
    059 Wolfgang Schutzbar, genannt Milchling: (1483-1566): 1507 Einkleidung, 1525 Komtur in Griefstädt, Ballei Thüringen, 1529 Landkomtur der Ballei Hessen, 1543-1566 Hoch- und Deutschmeister [Boehm Hochmeister a.a.O. S.3; Uwe Ziegler: Kreuz und Schwert. Die Geschichte des Deutschen Ordens. Köln Weimar Wien. 2003. S.259f.] [Zurück]
    060 Demel a.a.O. S.35 nach: DOZA Or. 25.01.1563a 209 [Zurück]
    061 Demel a.a.O. S.36 nach: DOZA-Sa 209/1 Gam [Zurück]
    062 Demel ebd. [Zurück]
    063 UB Langeln a.a.O. S.73 [Zurück]
    064 Georg Hund von Wenkheim: Hoch- und Deutschmeister 1566-1572. [Boehm: Hochm. a.a.O. S.4] [Zurück]
    065 LHASA, MD, Rep.A50, Tit.XIII Nr.5 S.4-5 [Zurück]
    066 LHASA, MD, Rep.A50, Tit.XIII Nr.5 [Zurück]
    067 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II Nr.32 S.44r [Zurück]
    068 Hans-Georg Boehm [Hg.]: Die Hochmeister der Residenz Mergentheim. Bad Mergentheim 1997. S.4 [Zurück]
    069 Demel S.37 nach: DOZA-Sa 209/1 Orig. [Zurück]
    070 Boehm: Hochmeister S.5 [Zurück]
    071 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II, Nr.50 S.27 [Zurück]
    072 [Zurück]072 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II Nr.24 Bl.32v-53v [Zurück]
    073 Nds StA 30 A Urk 6 [Zurück]
    074 NdS.StA 30 A Urk 7 [Zurück]
    075 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.IV Nr.4 S.50-51 [Zurück]
    076 LHASA, DE, HA ZE, XV Nr.8 [Zurück]
    077 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.VII. Nr.7 [Zurück]
    078 LHASA, MD, Rep.A51 Tit II Nr.24 S.35v (Visitation 1574), S.58v (Visitation 1591) [Zurück]
    079 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.IX Nr.6 [Zurück]
    080 Wernigeröder Testament: LHASA, MD, Rep.E von Lossow, Nr.1;
    Magdeburger Testament: LHASA, MD, Rep.A3a, Tit.II Nr.6;
    Akener Testament: ZAHN, Testament des Landkomthurs der Ballei Sachsen deutschen Ordens Hans von Lossow (1594). MGBll 39 (1904) S.226-237 [Zurück]
    081 LHASA, MD, Rep.E von Lossow, Nr.1 s.4r [Zurück]
    082 LHASA, MD, Rep.A51, Tit.II. Nr.33 S.30r-31v [Zurück]
    083 Demel a.a.O.: Bausteine zur Deutschordensgeschichte vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. In: ders.: Der DO im Spiegel seiner Besitzungen ... S.268 [Zurück]
    084 LHASA, MD, Rep.A3a LXVIII Nr.16 [Zurück]
    085 LHASA, MD, Rep.12 Gen. 2439. 343v [Zurück]
    086 Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608): (protestantischer) Administrator des Erzstifts Magdeburg 1566-1598, dann Kurfürst von Brandenburg [Zurück]
    087 [Zurück] LHASA, MD, Rep.A3a Erzstift Magdeburg Domkapitel, Tit.LXVIII Nr.77
    088 Marchio. brandenburgen: diocoesis. huI/ jam sigismundus. archiepiscop/ act a[git] canonicos. inter. reverendos est que deka/ nobilis. a. molndorf. nomine christophor/ cum per johanem. a. lossow. haec: iussu. dominoru. divino. auxilio. est. aedificata domus anno dni. MDLX* [Zurück]
    089 Sigismund (1536-1566): Markgraf von Brandenburg, 1553 -1566 Erzbischof des Erzstifts Magdeburg [Zurück]
    090 Heinrich Bergner: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wanzleben. Halle/S.1912. S.67 [Zurück]
    091 anno domini MDLXV canonici ecclesiae cathedralis magdebvrgensis hoc aedificivm per iohannem a lossow capitaneum in egeln exstrvi cvracervnt [Zurück]
    092 Siegfried Sack: Leichpredigt Bey der Begrebnis Herrn Albrecht Krachten Thumherrn vnd Seniorn der Ertzbischofflichen Primatkirchen zu Magdeburg, welcher Anno 1569 den 5. Februarii frühe vmb 7 Vhr entschlaffen... Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung. Ee 519 no.15 [Zurück]
    093 h. christof von mollentorf [Möllendorf] dechant, her albrecht cract [Albrecht Kracht von Plesse] senior, her baltasar von rintorff cantor, h. liborivs von bredow thesavrarivs, her frantz von königsmarck, her andreas holtzendorf, her iohan von randow, h. werner edeler von platho [Plotho], her iohann von bothmer, her jeorg von plato [Plotho], h. iohan von werder, her wichart von bredow, h. levin von der schvlenbvrg, h. bosse von breitzke [Burkhard von Britzke], hans von lossaw havbtmann zw egeln [Zurück]
    094 von Randow: Die RandowS.Eine Familiengeschichte. In: Manfred Dreiss (Hg): Deutsches Familienarchiv. Bd.135/136. Neustadt a.d. Aisch 2001. S.71 [Zurück]F.
    095 Hening Pritzke [Britzke] zu Buraw [Buro] in die 14 jar [seit 1577] im orden
    Conrad Pritzke [Britzke]zu Danßdorff [Dahnsdorf] in die 15 jar [seit 1576] im orden. [Relatio visitationis der Balley Sachsen. Ao 1591. LHASA, MD, Rep.A51 Tit.II, Nr.24. S.32v-53v] [Zurück]
    096 Kirchenbuch Berg 1697. Pfarrarchiv Groß Rodensleben. Georg Müller war als Pfarrer in Drackenstädt ab 1697 Pastor auf dem Ordenshaus Bergen. [Zurück]
    097 Häuserbuch der Stadt Magdeburg. 1631-1720. Teil II. Halle 1956. Gouvernementsstraße 4. S.66 [Zurück]
    098 R. Dittmar: Die Bewohner des Neuen Marktes in Magdeburg unmittelbar vor der Zerstörung von 1631. MGBll 28 (1893) S.391-429 [Zurück]
    099 LHASA, MD, Rep A51 F Nr.07 S.7 [Zurück]
    100 www.kommende-bergen.de [Zurück]
    100 Hildebrand: Zur Baugeschichte ... der Komturei Bergen; a.a.O. S.225 [Zurück]
    102 Hermann Wäschke: Die Kommende Bergen im Besitz Schwedens 1632-1634. MGBll 40 (1905). S.168 [Zurück]
    103 Wernigeröder Testament. LHASA, MD, Rep.E von Lossow, Nr.1 S.4v [Zurück]
    104 ZITTER: ein nur im nördlichen Harzvorland, bes. aus Gernrode, Quedlinburg, Halberstadt und Magdeburg bezeugtes wort, die z. t. auch als archiv verwendete sakristei in den kirchen bezeichnend. [Jacob Grimm a.a.O.] [Zurück]
    105 LHASA, MD, Rep.E von Lossow. Inventarium [Zurück]
    106 LHASA, MD, Rep.E von Lossow, Nr.1. S.2v [Zurück]
    107 Hahn a.a.O. S.83 [Zurück]
    108 Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. (Der Digitale Grimm) Zweitausendeins 2004 [Zurück]
    109 Im Oval: nobili ac strenvo viro dn: johann a lossow comendatori generali an. sa 1605 die 26. may; pie mortvo mortalem dn: lvdovicvs a lochow decanvs dn: wichardvs a bredow senior metropol: hvivs ecclesiae. henningvs a britzke eivs in commendentvra svccessor et caeteri testamentary hoc monvmentvm posvere. Unten auf dem Rahmen: [abgeplatzt: se] basti [an abgeplatzt] ertle [Zurück]
    110 Asmus a.a.O. S.471 [Zurück]
    111 Günter Deneke: Magdeburger Bildhauer der Hochrenaissance. Dissertation. Halle 1911 [Zurück]
    112 Peters: Sebastian Ertle, ein Magdeburger Bildhauer um 1600, und das Epitaphium von Lossow im Dom. Vom MGBll. 49/50 (1914/15) S.354-370 [Zurück]
    113 Abb. in: Genealogisches Handbuch des AdelS.Adelige Häuser A. Bd.IX. Limburg 1969 [Zurück]
    114 Gemälde des Kurfürsten Moritz von Sachsen von Lucas Cranach d.J. (1578): Moritz "greift mit der Linken an den Knauf seines kostbaren spanischen (?) Degens und hält mit der Rechten seinen Streithammer, den Kommandostab des Reiterführers." Glaube & Macht a.a.O. S.247 [Zurück]
    115 Hahn, a.a.O. S.84 [Zurück]
    116 zu Priort: Demel a.a.O. S.49ff [Zurück]
    117 LHASA, MD, Rep.A3a, Tit.II Nr.25 [Zurück]
    118 LHASA, MD, Rep.E von Lossow. Inventarium [Zurück]

    Publikation
    Vortrag, gehalten am Dienstag, dem 27.09.2005
    im Regionalbüro Nord des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt, Steubenallee 2 (Umwelthaus) D-39104 Magdeburg

    Alle Rechte der - auch auszugsweisen - Vervielfältigung zum Zweck der kommerziellen Verbreitung beim Verfasser.

    Deutscher Orden
    Ballei Sachsen im 16. Jh.
    Johann v. Lossow
    Otto v. Blanckenburg
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    Abkürzungen und Sigel
    Letzte Änderung 23.06.2008
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